Was bringt die Ampel? - 5. Traditionelles Kässpatzenessen der FDP Oberallgäu

Die Ampel-Koalition in Berlin nimmt langsam Formen an und im Oberallgäu haben sich die Mitglieder der Freien Demokraten bereits vor der finalen Unterschrift ein Bild davon machen können, was die „Ampel“ tatsächlich für Deutschland bringen könnte. Gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler und Universitätsdozent Ingmar Niemann diskutierte die FDP Oberallgäu im Rahmen ihres 5. Kässpatzenesses die Perspektiven eines Bündnis aus SPD, Grünen und FDP sowie mögliche Herausforderungen.

Unter der Überschrift „Vollbremsung oder Vollgas – Was bringt die Ampel“ luden die Freien Demokraten Anfang November ins Gasthaus Krone in Niedersonthofen zu ihrer Traditionsveranstaltung. Die etwa 60 Besucher konnten sich nicht nur über die Allgäuer Kässpatzen, sondern vor allem auf den Vortrag von Ingmar Niemann freuen. Der Politik-Experte stellte detailliert die zukünftigen Herausforderungen sowie die möglichen Kompromisse einer Regierung gegenüber. Während für Niemann die ehemaligen Oppositionsparteien FDP und Grüne für Aufbruch stünden, wäre „das bei der SPD, die die letzten 23 Jahre 19 Jahre regierte, schon etwas schwieriger“. Bemerkenswert bei den Verhandlungen sei vor allem die Geschwindigkeit, in der die drei Parteien zu einer neuen Regierung zusammenfinden wollen: 50 Tage von Beginn der Sondierungsgespräche bis zur Wahl des neuen Kanzlers in der Nikolaus-Woche, so lautet die Zielsetzung. Entscheidend für den Einfluss der Liberalen als kleinster Koalitionspartner sei dabei vor allem die Besetzung des Finanzministeriums und wie das Amt tatsächlich bekleidet werde. Einerseits sei es laut Niemann wichtig, die Kontrolle über die Finanzen zu haben, egal welche politische Position umgesetzt werden solle. „Wenn die FDP das Finanzministerium nicht bekäme, dann wird es ganz, ganz schwierig. Dieses Ministerium ist für die Freien Demokraten ein Muss“, so Ingmar Niemann. Andererseits sei es aber auch ein Risiko. „Wenn man auf dem Geld sitzt und die ganze Zeit nichts raus gibt, das kommt bei der Bevölkerung auch nicht wirklich gut an“, mahnte der Politologe. Neben dem kurzweiligen Referat gab es für die Oberallgäuer FDP auch etwas zu feiern: Walter Renn, Kreisrat und Oberstdorfer Gemeinderat der Freien Demokraten, wurde für seine 25-jährige Parteimitgliedschaft geehrt.