FDP kritisiert Kreistags-Resolution: „Wer die Klimakrise ernst nimmt, muss auch auf Wasserstoff setzen“

Der Oberallgäuer Kreistag hat auf seiner letzten Sitzung eine Resolution verabschiedet, in der die Elektrifizierung der Bahnstecken im Allgäu gefordert wurde. Dabei wurde dem Wasserstoff-Zug als Brückentechnologie eine klare Absage erteilt. Die Oberallgäuer FDP kritisiert dies scharf.
„Hier hat man sich ohne Not eine riesige Chance für unsere Region verbaut. Natürlich macht eine Elektrifizierung auf lange Sicht Sinn. Bis diese aber kommt, brauchen wir Alternativen. Das können aktuell batteriebetriebene oder eben Brennstoffzellen-betriebene Triebwägen sein. Warum also verengt man sich jetzt auf eine Technologie und schließt eine andere aus? An der Behauptung, dass ein Wasserstoffzug der Oberallgäuer Topographie nicht gewachsen sein, kann es nicht liegen. Das neuste H²-Zug-Modell von Siemens schafft die Strecke laut Hersteller in der geforderten Zeit“ so Michael Käser, Kreisrat und Kreisvorsitzender der Freien Demokraten im Oberallgäu. Ein entsprechender Änderungsantrag der FDP wurde im Kreistag abgelehnt.
Auch der Bundestagsabgeordnete und Wahlkreiskandidat der FDP im Oberallgäu Stephan Thomae hat kein Verständnis für die Entscheidung des Kreistags: „Wir hätten im Oberallgäu viele Möglichkeiten, grünen Wasserstoff herzustellen, z.B. im Heizkraftwerk oder im Abwasserklärwerk, durch Photovoltaik oder Windkraft. Damit die dortige Wasserstoffproduktion aber mal ins Laufen kommen kann, bräuchte es anfänglich einen großen Abnehmer. Die Bahn hätte dieser Abnehmer sein können. Die Entscheidung für einen Wasserstoffzug im Allgäu wäre keine gegen die Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Oberstdorf gewesen. Die Entscheidung gegen einen Wasserstoffzug schränkt aber die Chancen einer Energie- und Mobilitätswende im Allgäu ein. Wer die Klimakrise ernst nimmt, muss auch auf Wasserstoff setzen“, so Thomae.