Dr. Holger Bock für 50 Jahre Parteimitgliedschaft geehrt

Dr. Holger Bock

Für seine 50jährige Parteimitgliedschaft wurde der ehemalige Bezirksvorsitzende der FDP Schwaben Dr. Holger Bock nun vom Kreisverband der FDP Oberallgäu geehrt. Seine Treue und Verdienste würdigte die Partei mit der Verleihung der Theodor-Heuss-Medaille in Gold.

Mehr als sein halbes Leben ist der 82jährige Mitglied der Freien Demokraten. Dabei hat Bock viele prominente Politiker kommen und gehen sehen. Eine war dabei immer an seiner Seite: Seine Frau Gisela, die auf sein Anraten hin ebenfalls vor 47 Jahren der Partei beigetreten ist und seitdem viele wichtige Ämter für die FDP bekleidet hat. Dass er seine Frau zum Beitritt bewogen hatte, war im Rückblick „eine seiner besten Entscheidungen“, so Bock. Beide bestritten gemeinsam viele Wahlkämpfe und zogen zugleich zwei Söhne auf. „Es ist schön, wenn man so viel Zeit mit seinem Partner verbringen und so viele schöne Erfahrungen miteinander teilen kann“, so der Jubilar.

Sein Interesse für Politik zeigte sich bereits sehr früh. Schon in seiner Jugend las Bock regelmäßig den Spiegel, dessen damalige liberale Haltung ihn nachhaltig prägte. Zur FDP gekommen ist Bock durch den damaligen Kemptner Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Hans-Heinrich Schmidt, der im Herbst 1971 zu einem politischen Frühschoppen geladen hatte. „Die FDP war Anfang der Siebziger am Boden und drohte von der Bildfläche zu verschwinden. Ein Zwei-Parteien-System in Deutschland wollte ich unbedingt verhindern, also trat ich bei. Das habe ich bis heute nicht bereut“, so Bock. Nachteile wegen seiner Parteimitgliedschaft hatte der promovierte Chemiker, der lange einen Baustoffhandel geführt hat, nach eigenen Aussagen nie. 

Besonders sein erster Parteitag 1982 - der sogenannte „Parteitag der Tränen“ - blieb dem damals frisch gebackenen Bezirksvorsitzenden der FDP Schwaben bis heute im Gedächtnis. Damals wechselte die FDP von der Sozial-Liberalen- hin zur Christlich-Liberalen-Koalition unter Kohl. Viele traten zu dieser Zeit aus der Partei aus. „Ich bin bei den Freien Demokraten geblieben. Liberale gibt es zwar in fast allen Parteien, in der FDP waren sie aber immer in der Mehrheit“, so Bock. 

Seine Leidenschaft galt Bock stets der Kommunalpolitik. Hier erlebe man die Politik „hautnah“. Gemeinsam mit Ullrich Kremser saß der damalige Kreisvorsitzende der FDP Kempten insgesamt 18 Jahre im Kemptner Stadtrat und vertrat die Freien Demokraten. Dabei erarbeitete er sich Anerkennung und Respekt über alle Parteigrenzen hinweg.